Helga Falkenstein, geb. Krömer, erzählt:
Wir kamen im Juli 1946 mit 43 Personen – überwiegend aus Rösnitz stammend, über Zwischenstationen wie das Ahlener Lager in der ehemaligen Brunnenfeldschule - nach Vorhelm:
Es waren die Familien Max Kremser Fritz Kremser Richard Kremser Fritz Heidrich Fritz Krömer Arthur Fuchs Max Proske und Schwiegervater Emil Proske und Frau Midersch und Kinder, Frau Proske, Frau Emma Hoffmann, Frau Otto und Kinder, Frau Weiner.
Wir wurden bis Pelmke mit dem LKW von Ahlen gebracht. Von dort wurden wir verteilt. Unsere Familie kam zum Bauern Wibbelt. An den Sonntagen trafen wir uns mit einigen zum Kirchgang in Neubeckum wieder - wobei der Gang wirklich wörtlich zu nehmen war. Andere gingen nach Ahlen in die Kirche. Vor uns waren schon Evangelische aus anderen Ostgebieten gekommen: aus Ostpreußen, Pommern, Westpreußen. Etliche der zuerst in Vorhelm lebenden Familien zogen später ins Ruhgebiet oder in umliegende Orte.
Nachdem wir in den ersten Jahren die ev. Kirche in Neubeckum besucht hatten, kam Pastor Rudis nach Sendenhorst. Mit ihm hatten wir Sonntagnachmittags in der kath. Kirche in Vorhelm Gottesdienst. Die Konfirmanden mussten damals zum Unterricht nach Enniger laufen, gleich nach der Schule.
Später waren wir in der Vorhelmer Schule zu Gast, in wechselnden Räumen. Pastor Thiede kam dann nach Sendenhorst.
Die Tochter Gaby Falkenstein erinnert sich:
Ich kann mich noch gut an Pastor Thiede erinnern, der uns evangelische Schüler in seinem Gogo-Mobil in der Augustin-Wibbelt-Schule zwecks Religionsunterricht aufsuchte. Aus allen Klassen wurden wir mit seiner Ankunft alle gemeinsam aus dem jeweiligen Unterricht geholt. Während des katholischen Religionsunterrichtes mussten wir in den Sechzigern noch die Klassen verlassen.